Nach unserem Landurlaub in Kolumbien stand für unsere LUWINA eine Wartung an. Sie war seit zwei Jahren ununterbrochen im Wasser, und wir wollten den Rumpf gründlich reinigen. Außerdem hatten wir eine Gummimanschette am Saildrive verloren, was dazu führte, dass sich Muscheln im Saildrive-Schacht festsetzten. Zudem war ein Stabilisierungsbalken zwischen den Rümpfen zur Hälfte gelöst.
Es war also Zeit für einen Landausflug unseres Bootes. Wir überlegten, ob wir in der Shelterbay Marina oder in der benachbarten Linton Bay an Land gehen sollten. Die Preise waren ähnlich. In Linton Bay gibt es jedoch keinen Pool, und die Toiletten sind einfacher. Vor etwa einem Jahr hatte es in der Shelterbay Marina einen Unfall beim Transport eines Bootes mit dem Travellift gegeben, weshalb wir uns im Vorfeld angesehen hatten, wie das Marina-Personal mit den Booten beim Haul-Out umgeht. Der Eindruck war positiv und bestätigte sich: Der Kranführer kam am Morgen vorbei, um das Boot von außen zu begutachten. Als der Lift frei war, fuhren wir vom Liegeplatz in die Travellift-Box. Vor dem Hochheben band der Kranführer persönlich die beiden Gurte im Wasser zusammen, um ein Abrutschen zu verhindern.
Nach einer gründlichen Hochdruckreinigung sah der Rumpf wieder sehr gut aus, obwohl die Muscheln ihre Spuren hinterlassen hatten. Diese haben wir später mühsam abgekratzt. Zum Glück erhielten wir dabei Unterstützung von Andrea, Klaus und Jan – und an einem Tag auch von Abdiel, der in der Marina arbeitet.
Der lose Träger wurde vom alten Kleber befreit und mit einem neuen 2-Komponenten-Kleber wieder befestigt. Der Hersteller hatte mir zwei geeignete Kleber empfohlen. Wir drückten den Träger mit einer Stütze an den Rumpf. Als wir die Stütze nach 30 Stunden entfernten, war alles glücklicherweise fest. Der nächste Törn bei hohen Wellen wird dann ein guter Belastungstest sein.
Insgesamt brauchten wir zehn Tage, um alle Arbeiten an LUWINA abzuschließen, also jene, die im Wasser nicht erledigt werden können. Umso erleichterter waren wir, als das Boot wieder sicher in der Marina lag. Während der Arbeiten konnten wir auf der Rare Breed von Biggi und Jan schlafen. Die Atmosphäre in der Marina war natürlich viel angenehmer als auf dem Trockenen. Zudem erhebt die Marina eine Extragebühr pro Nacht, wenn man in der sogenannten Working Area auf dem Boot übernachtet. Wofür auch immer. Vielleicht wollten sie uns ins Marinahotel locken. Später konnten wir uns bei Biggi und Jan revanchieren, als sie mit ihrem Boot draußen waren.
Für unsere Rettungsinsel stand ebenfalls eine Wartung an. Sie wurde von der Firma Viking gefertigt. Zwar ist der Service etwas teurer als bei anderen Herstellern, aber dafür wird er weltweit angeboten. Ich wollte dabei sein, um den Zustand der Rettungsinsel zu überprüfen. Ich war beeindruckt von der Größe und dem aktuellen Zustand. Mit dieser Rettungsinsel können wir noch viele Jahre sicher über die Weltmeere fahren – hoffentlich ohne sie je einsetzen zu müssen. Es beruhigt jedoch, dass sie an Bord ist. Das Servicecenter hinterließ ebenfalls einen guten Eindruck. Alles war sehr ordentlich, und sie arbeiten nach einer detaillierten Checkliste. Sie warten auch größere Rettungsinseln von Frachtschiffen. Die nächste Prüfung steht in drei Jahren an.
Dieses waren die größten Vorbereitungen, die für den nächsten Törn in 2025 erforderlich sind. Außerdem haben wir noch die beiden Motoren und den Generator gewartet. Die beiden Klimaanlagen mussten auch mal gereinigt werden. Eine hat uns Eduardo gereinigt und um die andere haben wir uns gekümmert. Diese brauchen wir zwar nicht für die nächste Überfahrt aber wenn unsere LUWINA allein in der Marina ist, während wir die Weihnachtszeit in Deutschland verbringen, um unsere Familie und Freunde mal wieder zu sehen. Die Klimaanlage sorgt für trockene Luft im Boot, damit sich keine Stockflecken bilden.